Lebensbundprinzip
Unser wichtigstes Prinzip bedeutet nicht, wie primär vermutet, sich zwangsweise für etwas ein Leben lang zu verpflichten, sondern generationenübergreifend Freundschaft aufzubauen. Durch zusammen Erlebtes wächst jede Gemeinschaft und durch den Austausch zwischen „Alt und Jung“, sprich, über den Dialog zwischen den jungen, neuen und den älteren Mitgliedern, baut sich unsere Verbindung auf. Somit sind wir „Erzer“ gerne und mit Leidenschaft dabei und nicht aus einem „Mitgliedszwang“. Die „Alten Herren“, also diejenigen welche im Berufsleben stehen und ihr Studium abgeschlossen haben, geben Unterstützung und Ratschläge für die Zukunft.
Toleranzprinzip
Der Begriff „tolerare“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie ertragen oder erdulden. Bei uns im Corps hingegen ist diese Toleranz jedoch mit Respekt gleichzustellen. Dies bedeutet, dass man untereinander die vielseitigen Meinungen respektiert, akzeptiert, sich gegenseitig zuhört und nicht im Vorhinein Ansichten ausschlägt. Ein kritisches und offenes Denken entsteht dadurch und soll auch für das zukünftige Leben beibehalten werden. Zudem zählt bei uns die Beurteilung des Charakters, der Person an sich und deren Handlungen. Vorurteile haben bei uns keinen Platz.
Fechtprinzip
Dieses Prinzip ist vermutlich das am häufigsten diskutierte von allen. Beim studentischen Fechten, seit nahezu zweihundert Jahren tradiert und weiterentwickelt, handelt es sich um eine Persönlichkeitsbewährung, welche die Gemeinschaft stärkt. Man vertraut dabei auf seine eigenen, bestens trainierten Fähigkeiten, aber vor allem auch auf sein Team und steht eben nicht alleine da – unsere Gemeinschaft, nämlich das Corps, steht hinter einem. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Vorbereitung eine große Rolle spielt und man ausreichend Zeit hat, sich alles vorher genau anzuschauen, bevor ein Vorurteil über das akademische Fechten entsteht. Das Gefühl der Mensur als Bewährungsprobe an sich, ist prinzipiell nur erlebbar.
Demokratieprinzip
Bei uns ist jede Stimme gleich viel Wert und Entscheidungen werden gemeinsam während unseren Sitzungen, den Conventen, getroffen. Der genaue Ablauf und die Struktur sind schriftlich festgelegt. Der „Comment“ (franz.: wie) regelt unser Zusammenleben, die Verantwortlichkeiten als Verbindung und stellt die Leitlinie für das Funktionieren der Gemeinschaft dar. Somit steckt mehr dahinter, als viele Unwissende medial oder im Alltag von sich geben.